Wir suchen den alten Spreepark im Plänterwald. "Da ist doch nur noch Mist und Dreck!" so eine Anwohnerin, um die 70 mit Rollator, vornübergebeugt schlurfend.
Der Spreepark, im Norden des Plänterwaldes, Berlin- Treptow, 1969 errichtet, war zu DDR Zeiten der einzig ständige Vergnügungspark im ganzen Land. Mit Riesenrad, Achterbahn und vielen Schaubuden.
Nach der Wende wurde er an Norbert Witte, Geschäftsführer der Spreepark GmbH verkauft, die es zunächst auf bis zu 1,5 Millionen Besucher im Jahr brachte, schliesslich aber 2001 Insolvenz anmelden musste. 2002 setzte sich Norbert Witte samt Gerätschaften nach Peru ab, kam mit Drogengeschäften in Berührung. Auf der Rückreise nach Europa füllte er die Rohre seiner Jahrmarktmaschinen mit Koks- und wurde erwischt. Ist inzwischen aber wieder auf freiem Fuss.
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MYSTISCHE GERÄTSCHAFTEN IM SPREEPARK © Anja Nolte 2010 |
Der Park liegt seitdem still, umgeben von einem Drahtzaun. Die Natur vereinnahmt die Gerätschaften, was sehr poetisch aussieht - wenn man ein Auge für so etwas hat - und anrührend. Etwas was aussieht wie grosse Tassen liegt zwischen Herbstblättern und sie sehen aus als seien sie gerade mit vollem Schwung dort reingerauscht. Durchs Blattwerk der Bäume schimmern geheimnisvoll violett- aubergin Gondeln wie an einer Schnur aufgehängte Eier.
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SO MAG ES GEWESEN SEIN :-) © Anja Nolte 2010 |
Und gegenüber- Blick über die Spree auf das qualmende Heizkraftwerk Klingenberg. Technisch konzipiert von Georg Klingenberg - Pionier des modernen Kraftwerkbaus -, erbaut 1925- 1927 von den Architekten Walter Klingenberg und Werner Issel. Da der ursprüngliche Plan der SS Ende des zweiten Weltkriegs das Werk zu sprengen vereitelt wurde, steht es immer noch da. Und heizt und heizt und ... Heute betrieben von der Vattenfall Europe AG.
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